Der korrigierend Klaps: gut oder schlecht?

Der korrigierende oder auch pädagogische Klaps auf den Po; darüber gehen die Meinungen weit auseinander! Für den einen eine notwendige Erziehungsmethode für den anderen Kindesmisshandlung!

Fakt ist: 2000 wurde das „Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung“ beschlossen. Seitdem regelt das Bürgerliche Gesetzbuch unter §1631Abs. 2, dass Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben. Trotzdem gibt es immer noch Stimmen, die den korrigierenden Klaps befürworten, denn wie sonst soll ein Kind verstehen, dass es etwas wirklich falsch gemacht hat.

Was versteht man unter einem korrigierender Klaps?

Es ist ein schwieriger Begriff, da die Meinungen hierüber weit auseinandergehen. Manchmal wird auch vom pädagogischen Klaps gesprochen. Und Pädagogik ist ja bekanntlich die Wissenschaft von der Erziehung und Bildung. Aber lernen Kinder wirklich etwas durch einen Klaps? Ist das Erziehungsproblem nicht auch verbal zu lösen? Der Klaps mit der flachen Hand auf den Po, der beherrscht gegeben wird, soll dazu beitragen, dass das Kind etwas lernt, so häufig die Erklärung. Aber wie oft ist der Klaps wirklich beherrscht? Rutscht uns nicht viel häufiger die Hand aus, wenn wir mit der Situation überfordert sind, aus Wut, Frustration oder dem Gefühl der Ohnmacht? Nicht selten erhält ein Kind einen Klaps, nachdem es sich selbst in Gefahr gebracht hat. Eine Reflexhandlung, um das Kind zu beschützen. Aber auch hier kann nicht von einer beherrschten Handlung gesprochen werden. Wie auch immer der Klaps erklärt wird, Kinder haben ein Recht darauf, ohne körperliche und seelische Gewalt großgezogen zu werden, und schlagenden Eltern droht strafrechtlich daher eine Konsequenz.

Weltweit haben 80% aller Eltern einen Klaps ausgeteilt!

Und trotzdem bleibt der Klaps für viele eine gute Erziehungsmethode. Aus einer Studie die 2016 vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Auftrag gegeben wurde, ging hervor, dass 83 % der befragten Eltern eine leichte Ohrfeige ablehnen, aber den Klaps auf den Po sahen 44.7 Prozent der Befragten als eine Erziehungsmethode, die durchaus in Ordnung ist. Aus einer UNICEF Untersuchung aus dem Jahre 2016 geht hervor, dass weltweit 80 % der Eltern ihr Kind schon einmal geschlagen haben und einer Pressemitteilung vom 1. November 2017 kann man entnehmen, dass Gewalt gegen Kinder ein globales Problem ist. Schätzungsweise würden drei Viertel der zwei- bis vierjährigen Kinder zu Hause körperliche und verbale Gewalt erleben. Erschreckende Zahlen, obwohl doch seit Jahren Gewalt gegen Kinder gesetzlich verboten ist. Die Konvention über die Rechte des Kindes trat bereits am 20 November 1989 in Kraft und wurde von fast allen Staaten bestätigt. In Artikel 19 wurde der Schutz vor Gewaltanwendung, Misshandlung und Verwahrlosung für alle Kinder festgelegt.

Negative Auswirkungen auf die emotionale Entwicklung!

Über einen Zeitraum von 50 Jahren wurden 150 000 Kinder untersucht. Diese Untersuchungen belegen, dass auch der korrigierende Klaps die emotionale Entwicklung des Kindes negativ beeinflusst. Trotz dieser Beweise sagen gerade Personen, die selbst in Ihrer Kindheit Klapse erhielten, dass es ihnen nicht geschadet hätte, und daher ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass gerade diese Personen in ihrer Erziehung den Klaps als korrigierendes Mittel einsetzen. Es stellt sich jedoch die Frage, ob sie wirklich keinen Schaden genommen haben und ob man das selbst beurteilen kann? Wir sind der Meinung, dass in unserer Gesellschaft Gewalt in Familien und auf der Straße zu häufig vorkommt. Könnte dafür nicht auch eine Ursache in den erhaltenen Klapsen liegen? Kann das Kind durch die Klapse, die es erhalten hat, nicht auch zur Überzeugung kommen, dass schlagen okay ist? Hierüber kann man sicher nachdenken und sicher werden auch die Meinungen auseinandergehen. Doch es gibt Untersuchungen, die genau dies belegen.

Was lernt ein Kind eigentlich von einem Klaps?

Vielleicht wird das Kind tatsächlich den „Fehler“ nicht erneut so schnell machen. Aber hat es verstanden, was es falsch gemacht hat oder will es nur die erneute Erniedrigung vermeiden? Und wenn die Eltern nicht in der Nähe sind, wird das Kind das ungewünschte Verhalten dann auch unterlassen? Das ist die Frage? Unterschiedliche Studien belegen, dass körperliche Strafen zwar auf kurze Sicht den gewünschten Effekt haben, vom Kind jedoch das gewünschte Verhalten nicht verinnerlicht wird. Vielmehr lernt das Kind, dass Gewalt eine Möglichkeit zur Konfliktlösung ist. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind aggressive Verhaltensweisen und mentale Probleme entwickelt. Ebenfalls ist die Hemmschwelle geringer, Geschwister oder Klassenkameraden zu schlagen, lernen sie doch von ihren elterlichen Vorbildern, dass Schlagen durchaus akzeptabel ist. Partner, die ihre Partner schlagen, waren meistens während ihrer Kindheit körperlicher Gewalt ausgesetzt!

Ein Klaps kann eine angemessene Disziplinierungsmaßnahme sein

So Professor Dr. Robert Larelere, der über 20 Jahre das Disziplinierungsverhalten von Eltern erforscht hat. Kinder brauchen Disziplin, das steht außer Frage. Dr. Larelere lehnt ganz klar die körperliche und seelische Misshandlung in der Kindererziehung ab. Dr. R. Larelere ist der Meinung, dass die wirksame Einführung und eine für das Kind nachvollziehbare Reihenfolge abgestufter Strafen entscheidend sind, damit das Kind lernt, bereits auf leichte Strafen zu reagieren. Schwierig wird es immer bleiben, eine genaue Grenze zwischen Schlagen und Misshandeln festzulegen. Zum Schutz des Kindes wurde daher jegliche körperliche Gewaltanwendung von den meisten Staaten verboten. Wie denkst du darüber? Ab und zu ein Klaps, ist das okay?

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