Kind-bevorzugt-Elternteil

Mamakind oder Papakind! Hilfe, mein Kind bevorzugt ein Elternteil!

Zeigt ein Kind deutlich, dass es an einem Elternteil mehr zu hängen scheint, dann kann sich das sehr verletzend für den abgelehnten Partner anfühlen. An dieser Stelle sei gleich vorweggenommen; Egal ob Mamakind oder Papakind, euer Kind liebt euch beide, kann es im Moment nur nicht zeigen!

Es gibt daher keinen Grund zur Sorge und keiner muss sich als Rabenmutter oder -vater sehen oder fühlen! Bereits im Babyalter kann sich so eine Elternteilvorliebe entwickeln und zeigen. Leider kann man nicht genau sagen, wie stark diese Phase ausgeprägt ist und wie lange sie anhält, denn sie ist so individuell wie euer Kind selbst.

Wie entsteht eigentlich so eine Elternteilvorliebe?

Der Psychoanalytiker und Kinderpsychiater John Bowlby geht in seinem Konzept der Bindungstheorie davon aus, dass ein Kind bereits im ersten Lebensjahr eine intensive Beziehung zu unterschiedlichen Personen aufbaut. Dabei entsteht jedoch eine Rangordnung, an deren Spitze eine primäre Bezugsperson steht. Häufig besetzt die Mutter diese Position, da sie das Überleben des Neugeborenen sichert und somit klar im Vorteil ist. Das Kind wenden sich in den ersten 2 Jahren dem zu, der mehr Zeit für es zu haben scheint. Ist ein Elternteil zwar seltener präsent, aber wenn es dann anwesend ist, immer aufregenden, lustige oder macht die tollen Dinge mit dem Kind, dann kann der Vorzug auch zu diesem Elternteil ausgehen.

Wie kann ein positives Beziehungsdreieck entstehen?

Es ist nicht einfach, um von der glücklichen und so vertrauten Zweierbeziehung zu einer Dreierbeziehung zu finden. In der Psychoanalyse spricht man von der Triangulierungsphase. Nach Prof. Dr. med. Horst Petri trägt eine respekt- und liebevolle Beziehung der Eltern zueinander entscheidend dazu bei. Die Mutter braucht Akzeptanz und Verständnis für ihre neuen Aufgaben als Mutter und der Vater benötigt die Liebe seiner Frau und das Gefühl, aus der engen Mutter-Kind-Bindung nicht ausgegrenzt zu sein. So kann ein positives Beziehungsdreieck entstehen, das mit den Bedürfnissen des Kindes nach völliger Vereinnahmung und Selbstbestimmung umgehen kann. Zugegeben, keine leichte Aufgabe! Verliert euch als Paar nicht aus den Augen, denn ihr seid neben euerer Rolle als Mutter und Vater immer noch Mann und Frau. Nehmt euch Zeit füreinander und sorgt für euer eigenes Glück. Euer Kind wird es euch danken, denn es spürt, dass ihr euch liebt und ihr erhöht damit die Chance, dass es später auch für sein eigenes Glück sorgen wird.

In der „Nein-Phase“ ein Elternteil bevorzugen

Häufig wird in dieser Entwicklungsphase ein Elternteil bevorzugt. Kinder probieren sich aus und suchen das Elternteil, bei dem sie bekommen, was sie wollen. In dieser Phase ist es besonders wichtig, dass Eltern klar Position beziehen und gemeinsame Ziele verfolgen. Das Kind darf nicht immer bestimmen, wie etwas zu laufen hat. Nicht nur Mama kann gut vorlesen, sondern auch der Papa und das müssen beide akzeptieren. Mama und das Kind! Es ist sicher so, dass der Papa oder die Mama manche Dinge anders machen, aber anders gut eben. Absprachen sind hier ganz wichtig und diese auch gegen den Willen des Kindes gewaltfrei durchzusetzen! Dabei ist es wichtig, dass die Reaktion des Kindes auf ein „Nein“ ausgehalten wird. Da muss man sicher stark sein, aber Kinder brauchen starke Eltern, damit sie Frustrationstoleranz ausbilden und ihre Autonomie entwickeln können. Das Leben macht es uns unmöglich unsere Bedürfnisse immer gleich durchzusetzen. Eltern, die immer toll gefunden werden, machen etwas falsch. Sie lassen Kinder in einem innerlich leeren Raum, so die Kinderpsychotherapeutin Dr. Anita Schäfer.

Nur Vertrauen macht Ablösung möglich

Du hast den ganzen Tag dein Kind versorgt, bespaßt, und getröstet, aber kaum kommt dein Partner abends nach Hause, bist du uninteressant. Ja, auf einen Schlag völlig abgeschrieben zu sein, ist frustrierend. Aber anstatt mit dir zu hadern, solltest du stolz auf dich sein, denn du hast gute Arbeit geleistet. Nur weil dein Kind dir vertraut, also eine sichere Bindung zu dir aufgebaut hat, traut es sich überhaupt von dir Abstand zu nehmen. Denn es ist davon überzeugt, immer sicher in deinen Armen aufgefangen zu werden. Das Urvertrauen ist da.

So können Väter ihren Bindungsrückstand minimieren

Durch die Schwangerschaft und anschließende Stillzeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass Väter einen Bindungsrückstand zum Kind haben, sehr groß. Doch so kann der Rückstand minimiert werden. Bereits während der Schwangerschaft den Bauch zu streicheln und mit dem Baby zu sprechen, hilf dabei. Denn es spürt die Anwesenheit des Papas und gewöhnt sich an seine Stimme. Nach der Geburt ist es hilfreich, mit dem Baby Haut auf Haut zu kuscheln. So gewöhnt es sich an Papas Geruch und seinen Herzschlag! Auch die elterliche Sorge solltet ihr, so gut es geht, verteilen. Papa und Mama können trösten, anders aber beide gut! Das Baby kann zu mehreren Personen ein Band aufbauen. Ihr als Eltern müsst es aber auch zulassen. Nur gemeinsam könnt ihr euch euer Vater-Mutter-Kind-Idyll erarbeiten und genießen!

Wird doch ein Elternteil bevorzugt? Was ist zu tun?

Spätestens in der Pubertät erleben viele Eltern dies sehr schmerzhaft. Es scheint nur noch Freundschaft auf der einen Seite und Feindschaft auf der anderen zu existieren. Euer Kind braucht auch diesen Schritt, um erwachsen zu werden. Also, alles gut, schmerzhaft aber nötig. Wichtig ist, dass Eltern ihr Herz offen halten und keinesfalls trotzig oder in der selben Sprache reagieren, sich zurückziehen oder ablehnende Gefühle zeigen. Respektiert sie, denn so lernen eure Kinder, wie wichtig Verbundenheit ist. Denn Kinder reiben sich aus enger Verbundenheit an ihren Eltern, da sie genau wissen, dass sie immer in offene Arme zurückkehren dürfen. Auch in dieser Phase gilt, seid euch einig, seid ein starkes Team, unterstützt euch und sorgt für euer Glück! Ihr wollt wandern gehen, dann tut es und haltet es aus, dass ihr unter Umständen den ganzen Tag ein Kind mit einem langen Gesicht ertragen müsst. Es kommt später eine Zeit, da wird euer Kind mit Freude wandern gehen.

Zum Abschluss noch ein paar Tipps!

1. Nehmt feinfühlig die Signale eueres Kindes wahr, um seine Bedürfnisse zu erkennen. 2. Reagiert konstant und regelmäßig auf die Bedürfnisse, so erhält das Baby von Beginn an die Sicherheit etwas bewirken zu können. 3. Vermeidet aufdringliche Stimulierung und übertriebene Kontrolle. 4. Egal wie sehr du frustriert bist, zeige deinem Kind, dass du es bedingungslos liebst. 5. Bei Ablehnung keinesfalls Anstrengungen erhöhen, um das Kind zu verwöhnen, oder ihm Schuldgefühle einreden. Dies kann dazu führen, dass der Abstand noch größer wird. Liebevoll loslassen, dann kommt es von alleine zurück. 6. Zeigt aufrichtiges Interesse an ihrem Handeln, egal wie alt sie sind. 7. Seid gemeinsam stark! Trefft keine Kurzschlussentscheidungen. Bleibt konstant in eueren Handlungen und macht deutlich, dass ihr euch nicht gegeneinander ausspielen lasst. 8. Manchmal hilft es, den bevorzugten Partner genau zu beobachten, um zu erkennen, wie er in wiederkehrenden Situationen handelt. So kann man eher die Reaktion des Kindes verstehen. Vermeide jedoch, dieses Verhalten zu kopieren, wenn es nicht zu dir passt. 9. Heute besteht der kleine Liebling darauf, dass Papa vorliest! Ist in Ordnung, dann backen wir morgen zusammen einen Kuchen. Fordert ihn immer dazu auf, gemeinsam Dinge zu tun. 10. Es will jetzt mit dir spielen und nicht mit Papa, du hast aber keine Zeit? Dann wird eben nicht gespielt. Das müsst ihr auch aushalten können. 11. Übermannen dich Eifersuchtsgefühle, dann sprich mit deinem Partner offen darüber. Sag ihm, wie du dich fühlst, damit ihr gemeinsam eine Lösung finden könnt. Denn euer Glück darf nicht auf der Strecke bleiben! 12. Findet ihr gemeinsam keinen Ausweg, dann holt euch zeitig Hilfe!
Liegen deinen nerven blank? Was tun, wenn du ein Schreibaby hast?

MyBabywatcher

Zuhause deinen Ultraschall

Der Babywatcher enthält alles, was Sie für die Durchführung Ihr eigenen Ultraschall benötigen.

Miete deinen Babywatcher